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Psittakose

2. Psittakose

Die Psittakose auch Chlamydiose oder Papageienkrankheit genannt, kommt weltweit vor und wird durch den „chlamydia Psittaci“ verursacht. Da die Psittacose eine auf den Mensch übertragbare Krankheit ist, bezeichnet man sie auch als Zoonose. Merkwürdig wirkt, dass obwohl es sich um denselben Erreger handelt zwischen der Psittakose bei Papageienvögeln und der Ornithose bei allen anderen Vögeln unterschieden wird. Ebenso ist die Psittakose nach der noch gültigen Psittakose-Verordnung (siehe Anhang) anzeigepflichtig, die Ornithose jedoch nur meldepflichtig. Dieses juristische Kuriosum hängt mit dem Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Erarbeitung der Verordnung zusammen, ist jedoch für die praktische Bekämpfung der Seuche ohne weitere Bedeutung.

 

2.1 Erreger

 

Der Erreger nimmt eine Art Sonderstellung zwischen Viren und Bakterien ein, die Chlamydien werden heute aber aufgrund ihrer Empfindlichkeit auf bestimmte Antibiotika den Bakterien zugeordnet. Auch die Nomenklatur wurde im Jahre 2000 überarbeitet und neu eingeteilt.

„Vor kurzem wurde die Klassifizierung (taxonomische Einteilung) der Chlamydien geändert. Demnach umfasst die Familie Chlamydiaceae nunmehr zwei Gattungen (Chlamydia und Chlamydophila) mit insgesamt 9 Spezies (s. Tabelle 1).

Nach der vorher üblichen Nomenklatur war die gesamte Erregergruppe in der Gattung Chlamydia (C.) mit vier Arten untergebracht: C. trachomatis, C. pneumoniae, C. psittaci und C. pecorum. Da die bis zum Jahre 2000 veröffentlichten Arbeiten auf der alten Taxonomie beruhen, wird mancherorts weiterhin mit diesen vier Spezies operiert.“

(Institut für bakterielle Infektionen und Zoonosen/nationales Referenzlabor für Psittakose)

 

2.2 Ansteckung

 

Eine Ansteckung mit Chlamydien kann über alle denkbaren Infektionswege erfolgen, da der Erreger auf jede denkbare Art und Weise vom infizierten Tier ausgeschieden wird. Hauptansteckungsquelle ist hierbei für Vogel und Halter aufgewirbelter Kotstaub. In den allermeisten Fällen einer Infektion ist eine Verbindung zu neu erworbenen infizierten Vögeln nachvollziehbar.

Die Inkubationszeit wird in der Literatur mit 3-10 Tagen angegeben, allerdings hat dies hauptsächlich eine theoretische Bedeutung, da es bei einem infizierten Vogel in guten Haltungsbedingungen nicht zwangläufig zum Ausbruch der Krankheit kommt diese Vögel scheiden aber trotzdem unentwegt den Erreger aus und stellen demnach eine Gefahr für Tier und Mensch dar. In solchen Fällen spricht oft lediglich ein erhöhtes Jungtiersterben für ein Infektionsgeschehen.

 

 

2.3 Symptome

 

Der schwere Verlauf, der oft nach Stress-Situationen oder aus heiterem Himmel auftritt, äußert sich mit folgender Symptomatik. Aufplustern, Mattigkeit, Zittern, angestrengte Atmung, Durchfall, einseitigen Augen- (und selten) Nasenausfluss. Weiterhin warnt Sauer dass eine Nichtbehandlung bei dieser Symptomatik meist nach 8 bis 14 Tagen zum Tode des Vogels führt. Bei Neophema Arten wird eine einseitige Augenentzündung für ein sicheres (pathognomonisches) Psittakoseanzeichen gehalten. Der Schrecken vor dem weit verbreiteten Irrglauben wenn ein Vogel erkrankt werden auch alle anderen getötet, kann genommen werden, da seit 1975 ein befallener Bestand nicht mehr gesetzlich getötet werden muss, da eine erfolgreiche Therapie möglich ist.

 

Beim Menschen zeigt die Psittakose die Symptome einer grippeähnlichen Erkrankung, die sich bis zur Lungenentzündung (Pneumonie) entwickeln kann, welche aber mit üblichen Grippemedikamenten nicht behandelbar ist. Sobald man als Vogelhalter also eine sich nicht bessernde Erkältung hat, sollte man seinen Arzt in jedem Fall über die Vogelhaltung aufklären.

 

 

2.4 Diagnostik

 

Obwohl viele Tierärzte und Autoren immer noch die Kotuntersuchnung als Mittel der Wahl zu Diagnoseerstellung nennen, sind sich einige andere darüber einig, dass in den letzten Jahren die Untersuchungen verschiedener Institute zur Erkenntnis geführt haben, dass sich die Kotprobe nur bedingt für die Chlamydiendiagnostik eignet. So werden unter anderem die nach solchen Test als „chlamydienfreie“ Tiere gehandelten Vögel für die unbefriedigende Seuchenlage, nach einer Jahrzehnte straff angewandten Psittakose Verordnung, angesehen.

Als sehr zuverlässig gelten jedoch spezielle Tupferproben, die von der Lidbindehaut oder aus dem Rachen entnommen werden. Der Grund für deren Verlässlichkeit liege im Lebensraum der Chlamydien, die innerhalb der Zellen leben und auch nur dort zweifelsfrei nachgewiesen werden können. Da bei Tupferproben wesentlich mehr Zellen gewonnen werden, als mit dem Kot ausgeschieden, ist hier ein Nachweis viel sicherer.

 

Es ist sinnvoll wenn Züchter ihren Bestand jährlich untersuchen lassen auch ohne Symptome beobachtet zu haben. Des Weiteren sollte jeder Neuzugang erst einmal in Quarantäne, während der ein Chlamydientest durchgeführt werden sollte, um nicht den ganzen Bestand zu gefährden.

 

2.5 Therapie

 

Wichtigste Maßnahme ist absolut strikte Hygiene, um eine Neuansteckung während der Behandlungsdauer zu vermeiden. Erster und wichtigster Schritt ist hierbei die Reinigung der Käfige, bei der man zum eigenen Schutz auf jeden Fall einen Mundschutz tragen sollte. Mit Wasser, Waschpulver und Scheuerbürste werden nun alle Teile gründlich gereinigt und anschließend desinfiziert. Diese Prozedur sollte nun täglich wiederholt werden.

Eine Infektion ist jedoch nicht allein mit Sauberkeit zu bekämpfen. Größtmögliche Heilungserfolge werden heute bei der Behandlung mit Chlortetracyclinen verzeichnet. Dosierung und Dauer der Behandlung richten sich hierbei nach der Vogelart und der schwere der Erkrankung.

 

2.6 Prävention

 

Auch wenn die Psittakose weiterhin eine ernste Erkrankung, mit Gefahr für den Menschen darstellt ist es heute möglich sie zu heilen und auch vorbeugend zu handeln. Wichtigste Prophylaxe ist wie bei fast jeder Krankheit die Hygiene, eine Vermeidung von Kotansammlungen in den Volieren vermindert gleichzeitig die Ansteckungsrisiken. Des Weiteren sollten alle Vögel regelmäßig auf den Erreger Chlamydia psittaci getestet werden.

Abzuraten ist jedoch von so genannten prophylaktischen Antibiosen, da diese anderen Erkrankungen wie beispielsweise der Aspergillose Tür und Tor öffnen können.


 
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