Psittacidaen, besser bekannt als Papageien und Sittiche sind seit Jahrtausenden beliebte Haustiere. Sie wurden schon vor ca. 5000 Jahren von Menschen gehalten wurden. Sie dienten zur Unterhaltung und Belustigung. Spezielle Trainer unterrichteten die Vögel im Sprechen und Pfeifen. Ein gut sprechender Papagei wurde mit Gold und Edelsteinen aufgewogen. Erste Halter von Papageien (Ausschließlich Arten der Gruppe der Edelsittiche) waren die Griechen und später die Römer. Der Niedergang der Mittelmeervölker bedeutete auch einen vorübergehenden Niedergang der Heimvogelhaltung. Einer der ersten neuen Wegbereiter war der Stauffenkaiser Friedrich II., der nebenbei die Verhaltenweise verschiedener Vogelarten studierte und sogar in den Besitz eines Kakadus gelangte.
Einige Jahrhunderte später gelangten, wohl durch spanische und portugiesische Seefahrer abermals Papageien nach Europa. Besonders geschätzt wurden Aras und Amazonen, die von indianischen Völkern von Hand aufgezogen wurden und daher sehr zahm waren.
Der Handel fand damals unter abenteuerlichen Bedingungen statt. Die „Ware“ Vogel wurde eingezwängt in viel zu engen Käfigen angeboten. Aufgrund dieser grauenhaften Bedingungen waren viele Vögel hinfällig, und man erkannte, dass solche schlecht ernährten und gehaltenen Vögel Träger von unzähligen Krankheitserregern waren, die auch den Menschen gefährdeten allen voran die Papageienkrankheit Psittakose. Zum Schutz der Bevölkerung wurde eine Einfuhrsperre für Papageien erlassen. Lediglich die wenigen Arten deren Nachzucht gelang waren noch vertreten.
Trotz alldem ist der Zauber ungebrochen. Wir Menschen sind noch heute genauso fasziniert von der Farbenpracht, Intelligenz und dem einnehmenden Wesen der Papageien.
Aber auch, wenn diese vormals dem Hochadel vorbehaltenen Luxustiere, heute je nach Art, für fast jeden erschwinglich geworden sind und auch Erkenntnisse über Lebensgewohnheiten, Haltung Fütterung etc. immens zugenommen haben, kann ein Heimvogel dennoch krank werden. Auf die verschiedenen Erkrankungen deren Ursachen, Erkennung, Behandlung und Prävention möchte folgend, näher eingehen.
Auch als Haustier zeigen Papageien wie fast alle Wildtiere, insbesondere aber Vögel, Krankheitssymptome erst im Fortgeschrittenen Stadium. dies ist genetisch verankertes Wissen, welches auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass fast alle Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum als Beutetiere anzusehen sind. Daher bedeutet ein eventuelles Ausgestoßen werden aus dem sozialen Verbund aufgrund einer Erkrankung für einen Papagei meist den sicheren Tod. Daher raten Tierärzte sowie eine ganze Reihe anderer Autoren seinen Vogel stets genau zu beobachten, um eventuelle Erkrankungen bereits im Frühstadium erkennen zu können. Dazu gibt es allgemeine Verhaltenshinweise. Einer der deutlichsten ist der Zustand von Gefieder und Kot. Dessen Konsistenz und Menge hängt in erster Linie von der aufgenommenen Nahrung ab. Trockener Kot deutet auf eiweißarme Ernährung hin, während feuchtere Ausscheidungen proteinreiche Ernährung vermuten lassen. Aufgrund der hohen Stoffwechselrate von Vögeln sowie ihren meist heißen Ursprungsländern müssen Psittaciden mit ihrem Flüssigkeitshaushalt sehr sparsam umgehen, wodurch schon ein auslaufender Kotfleck erster Hinweis auf eine möglicherweise ernste Erkrankung wie beispielsweise Niereninsuffizienz sein kann. Weitere deutliche Alarmsignale sind geschwollene, entzündete oder tränende Augen, sowie schleimig verkrustete Lider und laufende Nase. Der Vogel wirkt apathisch und schläft viel oder sitzt stundenlang aufgeplustert auf einer Stange ohne Interesse an Umwelt, Artgenossen oder dem Mensch zu zeigen. Mattes und struppiges Gefieder ist ebenso ein Alarmsignal wie Schwanzwippen, Hängenlassen der Flügel, rasselnde piepsende Atemgeräusche, nach Luft schnappen und mit dem Schnabel am Gitter hängen, um die Luftröhre zu strecken. Alle diese Anzeichen können auf eine ernste Erkrankung hindeuten. Sollten sich Symptome dieser Art nicht innerhalb 24 Stunden deutlich bessern ist ein Gang zum vogelkundigen Tierarzt unumgänglich.
Aufgrund der oft schleierhaften Symptomatik; der meist unzählige Ursachen zugrunde liegen können, ist es für den Tierarzt wichtig die richtigen Informationen zu erhalten, um eine Diagnose stellen zu können bzw. aufgrund eines Verdachts die richtigen diagnostischen Untersuchungen einzuleiten. Hier einige Tipps über welche Fragen sich der Halter bereits vor der Anamnese durch den Veterinär Gedanken machen sollte. So kann es hilfreich sein sich schon vor der Fahrt zum Arzt Notizen zu machen damit man vor Nervosität nichts vergisst. Hilfreich kann hier auch ein kleiner Ordner sein indem man die Papiere des Vogels inklusive eventueller alter Tierarztberichte aufbewahrt. Sinnvoll ist es auch sich die folgenden Tipps zur Anamnese hierin zu notieren; soweit möglich mit Antworten:
§Alter und Geschlecht des Vogels
§Herkunft (Züchter oder Handel)
§Haltungsdauer
§Eventuelle Vorbesitzer soweit bekannt
§Haltungsbedingungen:
§Einzelvogel oder mehrere Tiere
§Käfig oder Voliere
§andere Tiere im Haushalt
§Beleuchtung Luftfeuchtigkeit
§Temperatur.
§Ernährung:
oFuttermischung
oMarke
oKörner oder Pellets
oObst
oKräuter
oLeckerbissen
§Veränderungen im Futter etc.
§Wasserzusätze
§Herkunft des Wassers
§Symptome:
oerster Eindruck der Erkrankung
oDauer
oVorgeschichte
oVorbehandlung:
§eigene z.B. Rotlichtbestrahlung
§anderer Tierarzt
§Vergiftungsmöglichkeiten wie:
oZimmerpflanzen
oKontakt mit Teflongeschirr
oDesinfektions- oder Reinigungsmittel
§Gibt es neue Tiere im Bestand
§Außerdem wichtig:
§dem Tierarzt eine aktuelle Kotprobe sowie evtl. Erbrochenes mitzubringen.
Die oben genannten Anfangsinformationen reichen zunächst aus um dem Tierarzt in Verbindung einer Untersuchung des kranken Vogels zu ermöglichen gezielt weitere Untersuchungen vorzunehmen. Diese können, je nach Ausstattung, Ausbildungsstand und Spezialisierung des jeweiligen Arztes annähernd das gesamte Spektrum humanmedizinischer Diagnostik umfassen. Blutbilderstellung, Röntgenaufnahmen, Organ- und Körperhöhlenspiegelungen gehören ebenso dazu wie chemo-klinische Tests, Abstriche, Knochenmarkspunktionen, chirurgische Eingriffe oder die Entnahme von Karzinom- und Tumorproben.
Wichtigste Regel zur Gesunderhaltung von Heimvögeln ist die Hygiene sowie eine gesunde artentsprechende Ernährung. Weitere wichtige jedoch leicht zu beachtende Faktoren sind die Vermeidung von Zugluft und zu großen Temperaturschwankungen, sowie der „Psycho-Faktor“: die sozialen Papageienvögel brauchen unbedingt Ansprache, Zuneigung und ein Gefühl der Sicherheit, so können bei diesen sensiblen Tieren auch Stress, Hektik Lieblosigkeit und Vernachlässigung zu Krankheiten führen. Sicherste Maßnahme hiergegen ist ein Partnervogel ALLE Papageienvögel vom winzigen Wellensittich bis zum majestätischen Ara sind gesellige Tiere; die in Freiheit niemals alleine leben. Egal wie viel Zeit ein Mensch für seinen Vogel aufbringt, er wird nie einen vollwertigen Ersatz für einen artgleichen Partnervogel darstellen. Ebenso wichtig ist Bewegung Papageien sind Vögel und wollen und müssen fliegen. Täglicher Freiflug ist unerlässlich ebenso sollte man vom Beschneiden der Schwungfedern absehen da man seine Vögel damit regelrecht zu Krüppeln macht.
Stichwort Ernährung abwechslungsreiche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse ist enorm wichtig für die Vitaminzufuhr im Vogelkörper und dadurch bedingt die Abwehrkräfte. Mindestens so wichtig wie eine gesunde Ernährung ist Sonnenlicht für den Kalziumstoffwechsel und die Vitamin-D-Produktion. Daher sollten die Vögel mindestens einmal pro Woche bei gutem Wetter mehrere Stunden Sonne tanken dürfen. Bei schlechter Witterung oder reiner Wohnungshaltung ohne Sonneneinstrahlung empfiehlt sich der Einsatz von geeignetem Naturlichtersatz, der etwa 12 Stunden täglich leuchten sollte.
Auch wenn all diese Punkte beachtet werden, sollte man für den Fall eines Falles immer gerüstet sein und eine Vogel-Notapotheke besitzen. Jedoch nur erfahrene Halter sollten selbst an den Vögeln behandeln bzw. diagnostizieren. Dennoch sollte man im Notfall erste Hilfe leisten können bis der Tierarzt sich um den Vogel kümmert. In die Notfall Apotheke gehören demnach:
§Infrarot-Krankenkäfig
§Zumindest ein Infrarot-Dunkelstrahler
§Aktiv- oder Tierkohle in feiner Granulierung
§Tee-Mischungen:
oSchwarztee
oKamillentee
§ACHTUNG! Nur stark verdünnt verwenden!
§Verbandsmaterial:
oWatte
oElastische Binden
oWattestäbchen
oTupfer
§Medikamente:
oAugentropfen
oNasenspray
oDesinfektionsmittel
oAnti-Durchfall-Medizin
oVitaminpräparate
oBlutstillende Mittel
oPflegepräparate für Schnabel und Füße
Alle Arten von Medikamenten sind nach vorheriger Rücksprache und Anweisung eines vogelkundigen Tierarztes in der Apotheke zu kaufen!!!
§Handmörser zur Zerkleinerung von verschriebenen Medikamenten
§Pinzette
§-Krallen- und Schnabelschere
§-Pipette zu Einträufeln von Flüssigkeit und in Wasser aufgelösten Medikamenten
Uhrzeit
Aktuelles
Diesen Punkt findet ihr ab sofort in der Navigation unter "NEWS"
Vermittlungen
Zur Zeit habe ich eine Gelbstirnamazone in der Vermittlung, die ihr in der Navigation unter "VERMITTLUNG" findet.
Probleme
Sollten Sie Probleme mit ihrem Papagei oder Sittich haben, können Sie mich gerne jederzeit unter Angabe der Telefonnummer kontaktieren. Ich rufe dann gerne zurück und helfe Ihnen eine Lösung des Problems bzw. einen Spezialisten für das jeweilige Problem zu finden.
Rechtliches
Ich weisse darauf hin, dass alle hier veröffentlichten Texte aus meiner Feder stammen, wobei einige mithife einschlägiger Fachliteratur entstanden sind.
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