Die Unterteilung von Parasiten erfolgt in zwei Gruppen, die Endoparasiten (innerhalb des Körpers) und die Ektoparasiten (außerhalb des Körpers). Parasitäre Infektionen bilden laut verschiedener Tierärzte einen erheblichen Anteil der Patienten, die beim Tierarzt vorgestellt werden, sowie bei der Untersuchung verendeter Vögel.
Seit 1986 ist das Tierarzneimittelgesetz in Kraft, welches unter anderem besagt, dass eine Anzahl von; in erster Linie Medikamenten gegen Parasitenbefall; in Zoogeschäften vertrieben werden dürfen. Diese Tatsache lässt die oben genannten Tatsachen noch trauriger erscheinen. Daher ist es auch von großer Wichtigkeit, dass ein Vogelbesitzer eine parasitäre Erkrankung erkennt.
Die Ansteckung kann auf vielerlei Wegen erfolgen, zum einen direkt über Zwischen- bzw. Sammelwirte oder auch indirekt über Vektoren wie Kleidung oder Wildvögel. Allgemein gilt, dass die Ansteckungsmöglichkeiten eines Vogels in reiner Wohnungshaltung geringer sind, als die eines Volierenvogels. Daher sollte dem Kauf eines Vogels für die Wohnungshaltung unbedingt eine gründliche Untersuchung auf Parasiten und ggf. eine vorbeugende Behandlung folgen. In Zuchtanlagen kommt man auf die Dauer, zumindest bei Spul- und Haarwürmern, ohne prophylaktische Behandlungen auf die Dauer nicht aus.
Die Blutmilbe, auch rote Vogelmilbe genannt, ist ein kleines, mit dem Auge kaum wahrnehmbares Tierchen, das sich bei warmem Wetter rasend schnell vermehrt. Die rote Vogelmilbe versteckt sich tagsüber in Ritzen und Löchern, um nachts am Vogel Blut zu saugen, daher gehört sie zu den Ektoparasiten. Speziell Weibchen in der Brut können von den Schmarotzern stark irritiert werden. Für Küken kann der Befall innerhalb einer Nacht tödlich enden. Für erwachsene Vögel sind sie nicht direkt tödlich, führen über längere Zeit aber zu einer Schwächung des Vogels. Daher sollte man sehr wachsam sein und speziell Nistkästen immer mit einem Milbenspray behandeln bevor man sie aufhängt.
Da vollgesogene Milben als rote Punkte erkennbar sind, kann man sie relativ leicht nachweisen, indem man die Voliere über Nacht mit einem weißen Tuch abdeckt. Findet man morgens rote Punkte darauf, besteht ein Milbenbefall. Auch indem man mit einem Messer durch Ritzen streicht, kann man die Blutlaus nachweisen, wenn auf dem Messer Blutspuren zu sehen sind.
Krätzmilben leben rund um die Uhr auf dem Vogel und verursachen warzenartige Wucherungen. Diese Wucherungen entstehen, da die Krätzmilben Gänge in die Haut graben und sich unter anderem von Hautgewebe ernähren. Meist treten diese Symptome zuerst an der Wachshaut des Schnabels auf.
Die Behandlung eines mit der Krätzmilbe infizierten Vogel erfolgt mittels Insektiziden, mit denen auch alle andern Vögel der Voliere behandelt werden sollte, da die Krätzmilbe „ansteckend“ ist. Schwere Wucherungen müssen erst mit einem Insektizid aufgeweicht werden, zusätzlich kann man die warzenartigen Wucherungen mit säurefreier Vaseline eincremen, wobei darauf zu achten ist, nicht die Nasenlöcher zu verstopfen.
Betroffene Vögel leiden unter Juckreiz, welcher sich in vermehrtem Kratzen, Scheuern und vermehrtem Picken im Gefieder äußert, das dadurch unansehnlich wird. Da die Milben gern im Nestmaterial sitzen, und brütende Vögel, immer wenn sie aufs Nest kommen angefallen werden, kann sich ein Milbenbefall auch durch schlechte Brutpflegen und damit verbundenen schlechtem Zuchterfolg äußern.
Milben können mit Giften aus der Gruppe der Pyrethoiden behandelt werden. Diese Mittel sind ungefährlich und werden in der Umwelt schnell abgebaut. In Pulverform können diese Mittel mit Hilfe eines Salzstreuers einfach in Ritze, Rillen, Löcher und Nähte gestreut werden. Diese Behandlung muss mehrfach wiederholt werden. Des Weiteren ist es sinnvoll, vor der Behandlung alles Nistmaterial zu entfernen und die Sitzstangen zu entfernen.
Die Wurmeier werden durch Grillen übertragen, frisst ein Vogel eine infizierte Grille kommen die Eier im Magen des Vogels frei, wo sie zu adulten Würmern heranwachsen, und vom Magen-Darm Trakt aus durch den ganzen Körper wandern, insbesondere in die Augen.
Der Augenwurm befindet sich meist hinter der Nickhaut oder zwischen Augenlid und Hornhaut. Er wird beim Blinzeln sichtbar. Meist gibt es keine Probleme, allerdings kann der Wurm in manchen Fällen eine Augenentzündung verursachen.
Die meisten Spulwürmer leben im Dünndarm. Nur bei heftigen Infektionen kommt es zu Symptomen wie Durchfall. Kommen die Würmer in die Speiseröhre, können sie eine Schleimhautentzündung verursachen, die sich in akuter Atemnot, Kopfschütteln und Röcheln äußert. In seltenen Fällen ist die Wurmzahl so hoch, dass der Darm verstopft und der Vogel stirbt.
Der Nachweis von Spulwürmern gelingt relativ einfach anhand einer Kotprobe, die mikroskopisch untersucht wird.
Auch hier sind meist kaum Symptome zu beobachten. Lediglich bei schweren Infektionen kann es zu Erbrechen und manchmal zu einer Verstopfung des Darmkanals kommen. Auch Magenwürmer sind relativ einfach über eine Kotuntersuchung nachzuweisen.
Der Haarwurm ist ein bei Vögeln oft vertretener Parasit, der Durchfall, Erbrechen und Blutarmut verursacht, meist jedoch ist die Infektion harmlos. Übertragen wird der Haarwurm ebenfalls über Insekten die Eier in sich tragen, aber auch von Vogel zu Vogel. Nachweisbar sind die Parasiten ebenfalls über eine Kotuntersuchung.
Bandwurminfektionen sind meist bei Importvögeln zu beobachten. Auch diese werden durch Insekten übertragen. Bei heftigem Befall zeigt sich auch hier Durchfall und darauf gefolgt eine Abmagerung. In einigen Fällen ist auch hier ein Darmverschluss möglich. Im Gegensatz zu anderen Würmern ist der Nachweis das Bandwurms am lebenden Vogel sehr schwierig. Da nur äußerst selten Teile des Wurmes als kleine weiße Körnchen auf dem Kot ausgeschieden werden. Auch der mikroskopische Nachweis mittels Kotuntersuchung gestaltet sich schwierig, da die Bandwürmer nur in einer kurzen Zeitspanne Eier ausscheiden. Außerhalb dieser Periode sind Bandwürmer praktisch nicht sicher nachweisbar.
Eine endgültige Bestätigung der Diagnose erhält man meist nur durch ausgeschiedene Würmer nach der Behandlung.
Da die meisten Fälle von Wurmbefall subklinisch verlaufen, können keine typischen Symptome genannt werden. Erst bei einem starken Befall kommt es zur Ausprägung von Symptomen, die meist einhergehen mit Durchfall und anderen Magen-Darm Problemen.
Zur Behandlung von Würmern sind spezielle Wurmkuren erhältlich, die die Parasiten abtöten, so dass der Vogelorganismus sie ausscheiden kann. Aufgrund der oft symptomfreien Infektion empfiehlt sich eine jährliche Prophylaktische Wurmkur. Präventiv ist es möglich innerhalb der Volieren Naturboden durch Betonboden auszutauschen.
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