Auslöser des Federverlustsyndroms ist ein unbehülltes in der Umwelt stabiles DNA-Virus, von dem verschiedene Stämme existieren. Erstmals wurde die Krankheit 1984 in Australien beschrieben erste Publikationen über den Erreger, ein Circovirus, stammen aus dem Jahr 1991.
Die Vermehrung insbesondere in den Organen des Immunsystems, wie der Bursa fabricii oder dem Thymus, es befällt aber ebenso die Kropf- und Schlundschleimhaut, Federfollikel sowie die Haut, wodurch es zu massiven Schädigungen dieser Gewebe kommt.
Die Ansteckung erfolgt primär auf dem horizontalen Wege d.h. von Tier zu Tier, über infektiöse Partikel wie Kot Kropfinhalt, Gefiederstaub und abgestorbene Hautpartikel. Die vertikale Übertragung auf das Ei ist selten, allerdings besteht die Möglichkeit das frisch geschlüpfte Vögel sich über den Eischalen anhaftende Viren beim Schlupf infizieren.
Die Inkubationszeit beim Federverlustsyndrom beträgt zwischen wenigen Tagen und Wochen bei Nestlingen und Wochen bis Jahre beim erwachsenen Vogel. Ebenso häufig ist eine so genannte stumme Infektion ohne Ausbildung klinischer Symptome.
Genauso variabel wie die Inkubationszeit ist auch der Verlauf der Krankheit, da manche Vögel keinerlei Symptomatik zeigen, solche Tiere stellen eine große Gefahr für jeden Bestand dar, da sie dennoch das Virus ausscheiden.
Bei der Symptomatik unterscheidet man zwischen der akuten und der chronischen Form. Das akute Krankheitsbild äußert sich in Abgeschlagenheit, aufgeplustertem Gefieder, Fressunlust und hoher Todesrate, diese Form der Erkrankung tritt besonders bei Jungtieren kurz vor dem Ausfliegen auf. Die chronische Form dagegen äußere sich durch abnormes Federwachstum, welches alle Federn betrifft, weiteres typisches Merkmal sind sanduhrförmige Einziehungen im Bereich neu gebildeter Federn, welche in weiterer Folge häufig abbrechen oder ausfallen. Gelegentlich können deformierte Federn sowie Blutungen in die Federschäfte beobachtet werden. Weiteres Symptom ist in manchen Fällen eine Veränderung des Schnabelhorns wie z.B. vermehrtes Längenwachstum, sowie Gelb- oder Graufärbung. Mit Fortdauer der Erkrankung wird das Schnabelhorn immer brüchiger, was zu Rissen oder sogar dem Bruch des Schnabels führen kann. Manchmal wird bei der Symptomatik auch nach den Verschiedenen Papageienarten unterschieden. Bei der Beschreibung der Symptomatik bei Papageien allgemein, insbesondere Kakadus stimmen die Symptome überein. Bei Sittichen jedoch kommt es meist zu einem Verlauf ohne erkennbare Symptome, die vor allem bei Alttieren zu beobachten ist, Nestlinge hingegen zeigen Apathie, Durchfall oder Erbrechen, meist rasch gefolgt vom Tod. Auffallend sind diese Verluste besonders in der zweiten oder dritten Jahresbrut, da das durch die mehrfache Brut geschwächte Weibchen weniger Antikörper auf die Eier übertragen kann. Einzelne Vögel überleben diese Phase jedoch, bilden dann aber meist Gefiederstörungen aus und sind flugunfähig, was aber durch die Jugendmauser verschwinden kann.
Bei Graupapageien hingegen dominiert ein akuter Krankheitsverlauf ohne Veränderungen des Schnabels und Gefieders. Hier ist, meist bei Jungvögeln, nur eine akute Schwächung des Immunsystems mit darauf folgenden Sekundärinfektionen zu beobachten. Erste Anzeichen beim Graupapagei sind oft Schwäche, schlechte Verdauung oder Erbrechen.
Allerdings sind nicht nur Graupapageien von einer Schwächung des Immunsystems betroffen, aufgrund der Einnistung in die Organe des Immunsystems kommt es bei den meisten betroffenen Vögeln zu Sekundärinfektionen, die leider meist auch zum Tod des betroffenen Tieres führen.
Dieses Stadium der Erkrankung mit dem eines an AIDS erkrankten Menschen zu vergleichen.
Zur Diagnose von PBFD existieren mehrere Möglichkeiten mit unterschiedlicher diagnostischer Sicherheit. Abweichende Ergebnisse sind in Abhängigkeit von der Art der Probe möglich. Ein Vogel kann zum Beispiel in einer Feder den Circovirus tragen im Blut aber frei davon sein. Testet man jetzt nur anhand des Blutes entstünde der Eindruck der Vogel sei kein Träger obwohl er es ist. Daher empfiehlt sich zur Absicherung immer sowohl eine Blut- als auch eine Federprobe zu entnehmen.
Eine Therapie ist nicht möglich. Es sollte allerdings immer versucht werden eine Heilung durch die Unterstützung des Immunsystems zu erzielen. Hierzu werden spezielle Laktobazillen, Immunstimulantien, Vitamine und Mineralstoffe verabreicht. Ebenso sollte die Fütterung und Haltung optimal sein. Auch allgemeine Hygienemaßnahmen zur Verminderung der Keimzahl sind von großer Wichtigkeit.
Der Einsatz von Medikamenten allerdings beschränkt sich hauptsächlich auf die Heilung von Sekundärinfektionen.
Das Virus kann im besten Fall vom Körper selbst entfernt werden und Virusträger können gegebenenfalls frei werden, diese Chance der Selbstheilung besteht vor allem bei Jungvögeln.
Besondere Bedeutung hat hier die Vorsorgeuntersuchung, da es gegen den Circovirus zur Zeit noch keinen Impfstoff gibt. Sehr wichtig ist die Untersuchung von Neuzugängen während der Quarantäne.
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